Bericht vom Trainingslager

Während für die 2. und 3. Mannschaft der Spielbetrieb schon wieder begonnen hat, befindet sich die 1. Mannschaft mit ihrem Trainer Lamby noch im winterlichen Trainingslager.

Nach der Kritik im letzten Jahr über das Trainingslager in Katar und den Vorwürfen, man würde die zweifelhafte Menschenrechtslage im Wüstenstaat ignorieren, hat die Vereinsspitze in diesem Jahr reagiert und ihre Mannschaft ins mondäne Marbella geschickt, wo sich u. a. auch die Borussia aus Dortmund in diesem Jahr fit hält. Dort herrschen übrigens genauso optimale Trainingsbedingungen wie in Katar: Die Temperaturen sind um diese Jahreszeit ähnlich mild und die Schachbretter in einem hervorragenden Zustand. Zwar sprang dadurch ein hochrangiger Sponsor aus der arabischen Ölbranche ab, doch der Verein hat bekanntlich schon mit der Stawag einen guten Ersatz gefunden. „Am Ende wird die ein oder andere Million zwar fehlen, aber bei uns wird die Moral nun mal, anders als in anderen Vereinen, groß geschrieben“, gab Präsident Offermanns mit einem leichten Seitenhieb gegen die Bayernbosse zu Protokoll, die mit ihrem Verein seit vielen Jahren entgegen jedweder Kritik im Winter in Katar stationiert sind.

Nach dem letzten Skandal um Schachfreund Schülting, der die Medienwelt erschüttert hatte, als er an einem mit Blattgold überzogenen Schachbrett erwischt wurde, was v. a. in den sozialen Netzwerken für viel Unmut bei der Anhängerschaft gesorgt hatte, hofft der Verein, dass die Sache mittlerweile aus der Welt ist und alle Beteiligten sich jetzt voll und ganz auf den Rückrundenstart konzentrieren. Dieser ist am 20.1.2019 in Lendersdorf (live auf Sky).

Mit im Trainingslager sind nach überstandener Verletzung auch wieder Weischenberg (Synapsenzerrung), Koch (muskuläre Probleme) und Wendland (Golfunfall). Damit ist der Kader, der in der Hinrunde etwas ausgedünnt erschien – auch der im Sommer verpflichtete Superstar Röder konnte erst zweimal eingesetzt werden – wieder vollzählig beisammen. Das lässt die Vereinsbosse optimistisch in die Zukunft blicken, nachdem in der Hinrunde oft auf unerfahrene Ersatzspieler zurückgegriffen werden musste und einige Spieler an ihrer Belastungsgrenze angelangt waren. Für sie kam die Winterpause gerade recht und sie dürften sich über den Umstand freuen, dass es hierzulande, anders als in der Premier League, noch eine Winterpause gibt.

Trotz der zurückgekehrten Stammkräfte hat der Verein, der nach der Hinrunde nur Platz 7 belegt, indes gehandelt und in der Wintertransferperiode Hedi Rhimi verpflichtet. Der Spieler gilt als Ausnahmetalent und erhält seinen ersten Profivertrag bis 2022. Er soll jedoch vorerst in der 3. Mannschaft an den Spielbetrieb herangeführt werden. Am letzten Samstag hat er seinen Fans schon mal eine Kostprobe seines Könnens gegeben, als er seine Mannschaft im Spiel gegen Hörn zum Sieg führte und durch seine Leistung auch bislang schwächelnde Teamkollegen zu Höchstleistung animierte.

Das letzte öffentliche Training findet am Donnerstag Abend, 17.1., bereits wieder in der Heimat in der AWO statt. Dort sollen die letzten Feinschliffe an der Mannschaft vorgenommen werden. „Vor allem in der Defensive gibt es noch etwas Arbeit“, so Trainer Lamby,„besonders im Zweikampf Mann gegen Mann sehe ich bei einigen Spielern noch Luft nach oben.“ Namen nannte der Trainer dabei aber nicht.